Ich habe mir in Summe acht WiFi-Steckdosen gekauft mit denen ich nicht nur Verbraucher ein bzw. ausschalten kann sondern auch den Stromverbrauch messen kann. Meine Idee ist damit einmal die verschiedenen Geräte im Haushalt zu erfassen und über eine längere Zeit zu Monitoren. Der weitere Vorteil ist, dass der Raum für Waschmaschinen und Wäschetrockner bei uns in der Mietsanlage doch etwas weiter entfernt ist und ich so an der Energieaufnahme feststellen kann ob Trockner bzw. die Waschmaschine wirklich fertig sind.
Wenn man jetzt loslegt, die Daten erfassen möchte und alles in einer Datenbank für die grafische Auswertung speichert, dann sollen die Messwerte auch maximal genau sein. Denn die ersten beiden WiFi Steckdosen die ich ausprobiert habe hatten immer Spannung von ca. 305V angezeigt und das kann ja nicht richtig sein.
Hinweis: Wer ein Multimeter sein eigenen nennt und die Spannung an der Steckdose selber messen kann, der braucht solch einen Energiemesser wie nachfolgend gezeigt nicht. Denn wenn die Spannung in der Tasmota WiFi Steckdose richtig konfiguriert wurde dann ist die Messung der Watt auch schon sehr exakt und wird durch die Kalibrierung von Verbrauch in Watt und der Stromstärke in Milliamper nicht wesentlich verbessert.
WiFi Steckdose – kalibrieren
Hätte ich noch eine Glühbirne im Haushalt die 60 Watt oder 80 Watt verbraucht könnte ich mit dieser schon einmal ganz gut die WiFi Steckdose kalibrieren, da die Verbrauchsangaben bei den Glühbirnen immer recht genau gepasst haben. Dazu dann noch ein Multimeter um die Spannung zum Zeitpunkt der Kalibrierung zu messen die an der Steckdose anliegt und schon wäre man fertig mit der Messung und müsste den Vorgang für alle weiteren WiFi Steckdosen einmal wiederholen.
Jetzt habe ich aber nur noch LED Technik im Haushalt und sonst keine sonderlich genormten Verbraucher die konstant die gleiche Energiemenge verbrauchen außer einen alten Heizlüfter. Daher habe ich meine 3 LED E27 Leuchtmittel die ich in meinem kleinen Fotostudio im Einsatz habe genommen. Mit diesen LED Birnen und einem Multimeter möchte ich einmal probieren solch eine WiFi Steckdose zu kalibrieren. Die LED Lampen haben jeweils 13W und ich habe alle drei gleichzeitig angeschlossen da die Kalibrierung so besser klappt wenn eine höhere Energiemenge verbraucht wird. Ideal ist das für mein Bauchgefühl noch nicht. Daher habe ich mir noch einen Energiemesser gekauft um meinen Aufbau überprüfen zu können damit dieser Beitrag auch wirklich interessierten Lesern weiter hilft.
Mit diesem Energiemesser werde ich dann prüfen ob der Aufbau mit einer oder mehreren LED Leuchtmitteln zufriedenstellend funktioniert. Auch kann ich so eventuell den Eigenverbrauch der WiFi Steckdosen ermitteln denn dieser kommt ja bei der Verbrauchseinstellung noch mit dazu für den Absoluten Wert der verbrauchten Energie für dieses Setup aus z. B. WiFi Steckdose und Kühlschrank.
Hier noch der Affiliate Link zu dem Stromverbrauchsmesser bzw. Energiekostenmessgerät das ich mir gekauft habe für diesen Bericht. Neben der aktuell anliegenden Spannung misst dieses Gerät noch den Verbrauch sowie die Stromstärke und zeigt alles für das angeschlossene Gerät auf dem großen Display an. Diese Werte die das Display zeigt werden über die Tasmota Konfiguration eingestellt und so erfolgt die Kalibrierung der WiFi Funksteckdose.
Messaufbau und Kalibrierung
Ich habe als Verbraucher verschiedene Geräte oder auch ganze Arbeitsplätze ausprobiert auf der Suche nach einem hohen Energieverbrauch der auch konstant ist. Die LED Lampen mit den ca. 38.2 Watt Verbrauch empfand ich als zu wenig für die Kalibrierung. Mein Arbeitsplatz zuhause verbraucht ca. 60 Watt aber der Verbrauch schwankt sehr stark je nach dem in welchem Zustand sich wohl die CPU meines Rechners befindet. Am Ende habe ich dann einen alten Heizlüfter genommen der richtig viel Energie verbraucht mit ca. 1.800 Watt und dieser Verbrauch ist auch sehr konstant.
Also habe ich für die Kalibrierung der sieben WiFi Steckdosen diesen in die Jahre gekommenen Heizlüfter genommen und nicht die LED Lampen so wie ich es eigentlich geplant hatte.
Wenn ich ehrlich bin ist solch ein extra Stromverbrauchsmesser schon sehr praktisch und spart einem doch einiges an umständlichen Messen mit dem Multimeter an der Steckdose und Rechnen.
Tasmota Einstellungen konfigurieren
Jetzt müssen die Werte ermittelt werden die z. B. ein Heizlüfter oder eben drei LED Lampen verbrauchen. Wichtig ist, dass der Verbrauch konstant ist also über die Zeit des Kalibrierungsvorganges immer die gleiche Energiemenge verbraucht wird. Mit einem größeren Verbraucher also höheren Werten sollte die Kalibrierung auch genauer sein. Das werde ich ebenfalls versuchen zu ermitteln. Ob es mir in meinem nicht Laborumfeld gelingt sei dahingestellt aber interessant wäre es ja allemal.
Jetzt schauen wir auf unserem Messgerät welche Werte angezeigt werden für:
- Anliegende Spannung:
- Aktuell verbrauchte Energie in Watt:
- Anliegende Stromstärke in Amper:
Diese Werte tippe ich jetzt parallel mit dem jeweils dazu gehörigen Befehl in die Tasmota Konsole ein die im Hauptmenü zu finden ist. Die angezeigten Amper müssen mit 1.000 multipliziert werden da die Eingabe in Milli-Amper erfolgt.
Hinweis: Es muss jetzt jeder für sich selbe entscheiden ob die verbrauchten Watt der WiFi Steckdose selber mit auf den Wert für PowerSet addiert werden. Ich habe mich dagegen entschieden da ich ja das Gerät selber messen möchte und nicht on top noch den Verbrauchswert der WiFi Steckdose mit messen möchte.
Hier eine kleine Schritt für Schritt Erklärung wie ihr zu der Konsoleneingabe kommt und wie die drei Befehle für Spannung, Energieverbrauch und Strom in der Konsole eingegeben werden.
Öffnet das Hauptmenü eurer Tasmota WiFi Steckdose und gebt jetzt die Befehle mit ihren entsprechenden Werten die ihr gemessen habt in die Konsole ein.
1. Hauptmenü der WiFi Steckdose öffnen
2. Das Button Console anklicken
3. Befehl: VoltageSet [spannung]
Die Spannung richtig einzustellen hat den größten Effekt gehabt um den Messfehler deutlich zu verkleinern.
4. Befehl: PowerSet [power]
Die aktuell verbrauchte Energie in Watt einzugeben ist optional und hat den gemessenen Verbrauchswert nicht wahrnemmbar verändert.
5. Befehl: CurrentSet [milliampere]
Die aktuell anliegende Stromstärke als Milliamper einzugeben ist optional und hat den gemessenen Verbrauchswert nicht wahrnemmbar verändert.
Jetzt ist die WiFi Steckdose kalibriert und die gemessenen Verbrauchswerte der WiFi Steckdose sind ähnlich den Werten des Energiemessgerätes. Die Differenz ist sehr gering und ich soweit zufrieden mit der Messgenauigkeit.
Fazit
Die Kalibrierung mit dem Energieverbrauchsmesser hat sehr gut funktioniert. Auch konnte ich keinen Unterschied feststellen ob ich die LED Lampen genommen habe um die Kalibrierung durchzuführen oder eben den Heizlüfter. Am Ende hat der Wert den die WiFi Steckdose angezeigt hat ganz gut zu dem Wert gepasst den das Energieverbrauchsmessgerät zeigte. Leichter unterscheide gab es aber auch zeitliche Verzögerungen die eventuell hier auch eine wesentliche Rolle bei den minimalen Unterschieden von 1 bis 10 Watt ergeben habe. In Summe würde ich aber dennoch immer einen großen Verbraucher anschließen für die Ermittlung der Werte die für die Kalibrierung verwendet werden sollen.
Zusammenfassung
Die Kalibrierung der ersten WiFi Steckdose von den sieben ging noch etwas holprig bis man den Ablauf einmal durchgespielt hat. Aber dann konnte ich jeder weitere immer zügiger kalibrieren. Im Ergebnis bin ich sehr zufrieden und habe jetzt die sieben WiFi Steckdosen einmal in der Wohnung verteilt. Da wird einem ganz schnell klar das der Energieverbrauch der FritzBox plus angeschlossener Geräte für das Smart-Home mit ca. 16W konstant beträgt und es hier auch keine Schwankungen gibt. Interessant ist sicher auch mal zu sehen wie viel Energie die Kaffeemaschine verbraucht aber so richtig beim Energiesparen hilft diese Information nicht. Ich hätte allerdings erwartet das mein Büroarbeitsplatz mehr Energie verbraucht aber mit ca. 60 Watt denke ich liege ich hier ganz gut. Dank der Kalibrierung der WiFi Steckdosen habe ich jetzt auch ein gutes Gefühl das die Werte so recht gut passen.
Hier zum Schluss noch ein Bild meines mini Grafana Dashboards auf dem ich mir die Verbrauchwerte im zeitlichen Verlauf anzeigen lasse.
Beitragsübersicht Tasmota WiFi Steckdose als Energiemesser
Hier habe ich alle Beiträge rund um das Thema Tasmota und schaltbare WiFi Steckdosen zusammengefasst.
- WLAN-Steckdosen Gosund – Erfahrungsbericht
- WLAN-Steckdosen Gosund – öffnen und zerlegen
- Tasmota WLAN Steckdose mit INFLUX DB und Grafana
- Tasmota WLAN-Steckdosen Kalibrieren für die Verbrauchsmessung
- Sonoff Pow R2 WiFi Schalter mit Leistungsmessung 16A – Tasmota Umbau
- Drahtlose Wifi Schuko Steckdose umbauen auf Tasmota Firmware
- Energiekostenmessgerät für die Steckdose – Erfahrungsbericht
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